Freiraum St. Egidien


Manchmal, wenn ich die unzähligen Schülerinnen und Schüler über den Berg laufen sehe – wie viel Hoffnungen und Abstürze, wie viel Glück und Traurigkeit sich hinter eines jeden Leben verbergen – dann passt diese Kirche mit ihren Katastrophen und ihrem coolen Charme ganz gut dazu.

Die Masse der Touristen aber ist flüchtig wie ein scheues Reh im Wald des Patrons und Einsiedlers Egidius. Man muss sich tatsächlich auf den Egidienberg verirren – oder man sucht die Hilfe des Heiligen, sonst wird man hier nicht lange bleiben.

Vielleicht ist daher das älteste Bild von St. Egidien doch das schönste und der erste Auftrag doch der beste: Freiraum und Asyl zu sein für Ferne und Fremde, für Menschen unterwegs: Die nicht los zu lassen, die sich aufgegeben haben und die los zu lassen, die frei sein wollen. Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Auch auf und über die von St. Egidien.