Bildende Kunst


Für das, was diese Kunst in uns bildet und mit uns macht, mag ein persönlicher Hinweis genügen: Es ist die Figur der Maria in dem von Matthäus Landauer gestifteten Grabmal in der Tetzelkapelle, ein Spätwerk Adam Krafts (1503). Dieses überaus feine, anmutige Gesicht einer jugendlichen Frau zeigt beim genauen Hinsehen Abnutzungen, Ermüdungsrisse, Spuren der Zeit. Selbst eine umfangreiche Restauration konnte und wollte den Verfall nicht aufhalten.
Trotzdem ist das Bild dieser Figur in uns jung und heiter und ruhig. Und, so denke ich mir, gibt es – bei Gott! – auch ein Ebenbild von mir und dir, das nichts von seiner Anmut und Eigenart einbüßt – trotz aller Abnutzung und Einschränkung!

… und soziale Verantwortung

Die großartigste Stiftung des Matthäus Landauer war jedoch gleich hinter dem Kloster zu finden: das 1501 gegründete Zwölf-Brüder-Haus, das den Lebensunterhalt von alten und arbeitsunfähigen Handwerkern sicherte. Der Tüftler neben dem Konzernchef – beide haben Nürnbergs Ruhm begründet.

Beide wohnen auf dem Egidienberg Haus an Haus. Die Imhoffs, später auch die Hirsvogel, Tucher und Peller mit ihren Palais, Gärten und Residenzen ebenso wie Sieben Zeilen weiter die Zunft der Weber, die 1488 den zweiten Ringgraben, der genau hinter dem Kloster verläuft, zuschütten und auf dem Webersplatz ihre Heim- und Werkstätten bauen.